Buchmesse im Ried

Das Ereignis in Südhessen - für alle, die gern lesen

Der Literaturwettbewerb zur Buchmesse

Zur Buchmesse im Ried gehört in jedem Jahr ein Literaturwettbewerb, der allen Interessierten offensteht. Zu einem vorgegebenen Thema können Geschichten und andere Prosatexte eingereicht werden. Auf die Siegerinnen und Sieger warten nicht nur Geldpreise, sondern auch die Veröffentlichung im Siegerbuch. Jährlich erscheint der neue Band dieser Sammlung hochklassiger Literatur im März zur Eröffnung der Buchmesse. Erst bei dieser Feier werden die Sieger bekanntgegeben und mit Preisen ausgezeichnet.

Das Thema des Wettbewerbs 2023-24 hieß Auf der Durchreise. Die Teilnahmeunterlagen für den Hauptwettbewerb stehen hier, für den Jugendwettbewerb hier. Die neue Ausschreibung kommt in Kürze.

Nicht nur war der Wettbewerb zur Buchmesse im Ried für einige der siegreichen Autoren das Sprungbrett zu einer schriftstellerischen Karriere - viele Sieger und Siegerinnen haben inzwischen eine Fangemeinde in der Region.
Hier finden Sie eine alphabetische Liste aller Preisträger/innen und ihrer Platzierungen seit dem ersten Wettbewerb 1996-97.

Die Ausschreibung richtet sich vor allem an Autorinnen und Autoren aus dem Großraum Rhein-Main-Neckar - darum ist der Teilnehmerkreis auf 150 Kilometer um Stockstadt am Rhein beschränkt. Es ist neben dem Bezug zum Thema auch eine inhaltliche Verbindung zur Region Südhessen gewünscht.

Attraktive Geldpreise warten in jedem Jahr auf die Gewinner - dank der Sparkassenstiftung Groß-Gerau und weiterer Sponsoren stehen insgesamt 2500 Euro für die besten Teilnehmer bereit. Bei dem Wettbewerb kann jeder mitmachen: Ob mit literarischer Erfahrung oder nicht, gefragt sind Kreativität, Phantasie - und etwas Mut.

Die Themen bieten viel Raum für eigene Ideen: ernst oder heiter, abenteuerlich oder romantisch, dramatisch oder ironisch. Es können Kurzgeschichten, Essays oder andere Prosastücke eingereicht werden - auch Beiträge in südhessischer Mundart. Lyrik oder Kinderliteratur ist dagegen nicht zum Wettbewerb zugelassen. Die Beurteilung erfolgt durch eine neutrale Jury.


Das waren die Sieger 2024

Im Hauptwettbewerb ging der erste Preis an:

- Herr Schepergerdes, mein Urlaub und ich von Jutta Janzen (59) aus Darmstadt. Eine rundherum gelungene Geschichte, die Fragen von Identität und Beziehungen auf glaubwürdige und klischeefreie Weise aufgreift, dabei stilsicher und heiter im Ton ist.

Den Ehrenpreis „Riedschreiber“ für den besten Text eines Vorjahressiegers oder einer Vorjahressiegerin hat die Jury diesmal zweifach vergeben:
- Immer dem Fluss nach von Tamara Krappmann (41) aus Pfungstadt. Eine fantasievolle Schilderung zum möglichen Ende der Lebensreise, mit vielen Bezügen und ohne Sentimentalität.
- Differenziert denken – Weil man kann das Unheil ja sehen von Robin Dietz (38) aus Darmstadt. Atemlose Reise in die enge Innenwelt eines der Menschen, die sich heute oft laut bemerkbar machen.

Zweite Preise vergab die Jury für:
- Zwei Tage, zwei Nächte von Julia Veits (46) aus Darmstadt. Vielfältige authentische Eindrücke von einem anstrengenden Beruf, in dem man immer nur auf der Durchreise ist.
- 2049 von Angela Regius (32) aus Frankfurt. Eine dystopische Geschichte vor unscharfem Hintergrund, die auf engem Raum und in dichter Atmosphäre vom „Coming of Age“ erzählt.

Einen dritten Preis bekamen drei Erzählungen:
- Leben Sie wohl von Thomas Fuhlbrügge (48) aus Altheim. Eine Reisegeschichte der ganz anderen Art, in der menschliches Drama deutsche Behördengründlichkeit trifft, mit gelungenem Spannungsbogen.
- Tunnelblick von Nina Brenke (39) aus Groß-Gerau. Die Reise aus dem irdischen Leben kann trotz Traurigkeit auch schön sein, wenn sie so atmosphärisch und unaufdringlich geschildert wird.
- Kolumbus, Clooney und ich von Uwe Krüger (58) aus Waldbrunn. Wenn Tiere reisen, sind es doch die Menschen, die mit einander zurechtkommen müssen – eigenwillige Eindrücke aus einem Mikrokosmos.

Ein Spezialpreis „Horror“ ging an:
- Es ist an der Zeit von Dieter Stiewi (59) aus Offenbach. Eine schräge Geschichte mit Fantasy-Elementen und überraschender Wendung.

Förderpreise vergab die Jury für:
- Fremdenzimmer von Simon Kümmling (32) aus Fronhausen. Eine kriminalistische Episode mit viel innerer Handlung und angedeutetem Motiv.
- Windstille von Kathrin Engeroff (36) aus Groß-Gerau. Familiendrama mit sozialen Elementen, gespiegelt in den Erscheinungen der Natur.
- Mutteridyll von Marie Ritter (23) aus Tübingen. Dichte Erzählung ohne Zugeständnis an gesellschaftliche Erwartungen – Menschen, Tiere, Depressionen.

In der Jugendkategorie wurden zwei Geschichten mit Preisen ausgezeichnet:
- Game over von Alyssa Sara Schaefer (17) aus Dornheim. Jugendfantasy mit Machtfantasien in der Tradition einschlägiger Romanwelten.
- Schillernde Seelenscherben von Sara Weber (17) aus Worfelden. Beziehungsreise zwischen Romantik und Enttäuschung, gespiegelt in einem Farbenspiel.


Siegerbücher

Die Siegertexte jedes Wettbewerbs werden zum Tag der Preisverleihung als Buch veröffentlicht. Zusammen bilden die Bände eine Anthologie herausragender Literatur besonders aus Südhessen und umliegenden Regionen. Die Siegerbücher sind (soweit nicht vergriffen) über jede Buchhandlung sowie über die Gemeinde Stockstadt am Rhein zu beziehen.
Bisher erschienen:

1997: Menschen im Ried
1998: Leben und Tod
1999: Meine Zeit
2000: Ein neues Jahrtausend
2001: Vogelfrei
2002: Land in Sicht
2003: Bunte Träume
2004: Alles Theater
2005: Meine Insel
2006: Zehn Jahre danach
2007: Die andere Seite
2008: Jahreszeiten
2009: Hirngespinste
2010: Lebenslinien

2011: Abgehoben
2012: Unbekannt verzogen
2013: Vor der Revolution
2014: Weltmeister
2015: Schlussakkord
2016: Freiheiten
2017: Unschuld
2018: Zu kurz gekommen
2019: Raubtier
2020: Nachgeschmack
2021: Das Viertel
2022: Bitte wenden
2023: Himmel und Hölle
2024: Auf der Durchreise

Das aktuelle Siegerbuch "Auf der Durchreise" ist zum Preis von 13 Euro erhältlich. Als erster unserer Bände ist es außerdem als eBook für 3,99 Euro verfügbar, und zwar im Format ePub sowie für Kindle.